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Equal Pay Day 2025: Warum wir noch immer über Lohnungleichheit sprechen müssen

Jedes Jahr markiert der Equal Pay Day den Tag, bis zu dem Frauen im Vergleich zu Männern unbezahlt arbeiten – rein statistisch betrachtet. Der Tag verdeutlicht die bestehende Lohnlücke und ruft zur Reflexion über strukturelle Ungleichheiten in der Arbeitswelt auf. Doch warum gibt es den Equal Pay Day überhaupt? Wie wird er berechnet? Und welche Auswirkungen hat die Lohnungleichheit auf das Leben vieler Personen, insbesondere auf Menstruierende?


*Mit Frauen sind in diesem Beitrag weiblich gelesene Personen und mit Männern männlich gelesene Personen gemeint.

Equal Pay Day in Deutschland

In Deutschland wird der Equal Pay Day jährlich berechnet, um die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen sichtbar zu machen. Die Berechnung erfolgt auf Grundlage der durchschnittlichen Bruttostundenlöhne von Männern und Frauen. Im Jahr 2025 fällt der Equal Pay Day auf den 7. März . Das bedeutet, dass Frauen im Durchschnitt bis zu diesem Tag „unbezahlt“ arbeiten, während Männer bereits seit dem 1. Januar ihr volles Gehalt erhalten.


Statistisch betrachtet verdienen Frauen in Deutschland etwa 18 Prozent weniger als Männer. Dies ist die sogenannte unbereinigte Lohnlücke, die alle Beschäftigten einbezieht. Die bereinigte Lohnlücke, die Faktoren wie Branche, Qualifikation und Arbeitszeit berücksichtigt, beträgt immer noch rund 6 Prozent. Diese Differenz bleibt bestehen, selbst wenn Frauen und Männer in vergleichbaren Positionen mit ähnlichen Qualifikationen arbeiten.

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Welche Jobs sind besonders von der Lohnlücke betroffen?

Besonders groß ist die Lohnlücke in Branchen mit hohem Männeranteil oder in Bereichen, in denen Frauen überrepräsentiert sind, aber geringe Löhne gezahlt werden:

  • Finanz- und Versicherungsbranche: Frauen verdienen hier im Durchschnitt 29 Prozent weniger als Männer.

  • Gesundheits- und Sozialwesen: Obwohl hier viele Frauen arbeiten, beträgt die Lohnlücke 24 Prozent.

  • Industrie und Technik: In diesen Bereichen ist die Bezahlung oft besser, doch Frauen sind unterrepräsentiert und verdienen etwa 20 Prozent weniger als Männer.

  • Bildungssektor: Lehrerinnen und Erzieherinnen verdienen oft weniger als Männer in vergleichbaren akademischen Berufen.

Frauen in Führungspositionen und Bildung

Trotz steigender Bildungsabschlüsse sind Frauen in Führungspositionen weiterhin unterrepräsentiert. Aktuell beträgt der Frauenanteil in Vorständen deutscher Unternehmen lediglich rund 13 Prozent. In Aufsichtsräten liegt die Quote bei knapp 30 Prozent, dank gesetzlicher Vorgaben. Auch wenn immer mehr Frauen studieren – der Anteil weiblicher Studierender liegt bei über 50 Prozent – spiegelt sich dies nicht in der Besetzung von Spitzenpositionen wider.

Warum gibt es die Lohnlücke?

Die Ursachen der geschlechtsspezifischen Lohnlücke sind vielfältig:

  • Teilzeitbeschäftigung: Viele Menstruierende übernehmen einen großen Teil der Care-Arbeit und arbeiten daher in Teilzeit, was zu niedrigeren Löhnen führt.

  • Wertigkeit von Berufen : Sozial- und Pflegeberufe werden traditionell schlechter bezahlt als technische oder wirtschaftliche Berufe, in denen männliche Beschäftigte dominieren.

  • Diskriminierung: Zahlreiche Studien zeigen, dass Bewerberinnen mit gleichem Qualifikationsniveau in vielen Branchen schlechter bezahlt werden als ihre männlichen Kollegen.

  • Karriereunterbrechungen: Elternzeiten oder pflegende Tätigkeiten führen oft zu längeren Erwerbsunterbrechungen, was sich negativ auf das Gehalt und die Karriereentwicklung auswirkt.

  • Selbstbewusstsein und Verhandlungsgeschick: Studien belegen, dass Frauen seltener ihr Gehalt nachverhandeln als Männer, was langfristig zu einer Einkommenslücke führt.

Zusammenhang zwischen Gender Pay Gap und Menstruationskosten

Ein oft unbeachteter Aspekt der finanziellen Ungleichheit ist der Zusammenhang zwischen der Gender Pay Gap und Menstruationskosten. Neben Tampons und Binden entstehen zusätzliche Kosten für Schmerzmittel, Hygieneartikel oder alternative Produkte wie Periodenunterwäsche. Jedoch hast du bei Periodenunterwäsche und anderen nachhaltigen Periodenprodukten wie beispielsweise waschbaren Binden und Tampons den Vorteil, dass du sie wiederverwenden kannst und sie nicht jeden Monat auf's neue anschaffen musst.

Die finanzielle Belastung durch die Periode ist besonders für Personen mit niedrigem Einkommen spürbar. Während einige Länder wie Schottland Menstruationsprodukte kostenlos zur Verfügung stellen, ist in Deutschland die sogenannte "Periodenarmut" ein reales Problem. Die Kombination aus niedrigerem Einkommen und höheren Gesundheitskosten verstärkt die wirtschaftlichen Nachteile für Menstruierende zusätzlich.


Zudem kommen durch die Gender Health Gap weitere finanzielle Belastungen auf Menstruierende zu. Diagnosen im Bereich der Frauengesundheit werden oft später gestellt als bei Männern, was zu längeren Krankheitszeiten und dadurch geringeren Erwerbsmöglichkeiten führen kann. Diese strukturellen Probleme tragen zur finanziellen Ungleichheit bei.

Die internationale Perspektive: Wie machen es andere Länder?

Während Deutschland mit der Lohnlücke kämpft, haben einige Länder bereits Maßnahmen ergriffen, um die Ungleichheit zu verringern:

  • Island: Seit 2018 gibt es ein Gesetz, das Unternehmen mit mehr als 25 Beschäftigten dazu verpflichtet, nachzuweisen, dass sie Männer und Frauen gleich bezahlen. Bei Verstößen drohen Strafen.

  • Frankreich: Unternehmen mit über 50 Mitarbeitenden müssen eine Gleichstellungsbewertung vorlegen. Firmen mit schlechter Bewertung sind verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen.

  • Schweden: Hier gibt es eine starke politische Unterstützung für Gleichberechtigung. Elternzeit wird zu gleichen Teilen zwischen den Eltern verteilt, was die Auswirkungen auf die Karrieren von Menstruierenden minimiert.

  • Spanien: Transparenzgesetze sorgen dafür, dass Unternehmen Gehälter offenlegen müssen, um Diskriminierung zu verhindern.

Deutschland kann von diesen Modellen lernen und muss dringend nachbessern, um den Equal Pay Day endgültig überflüssig zu machen.

Was kann getan werden?

Um die Lohnlücke zu verringern, braucht es strukturelle Veränderungen auf verschiedenen Ebenen:

  • Transparenz: Unternehmen sollten Gehaltsstrukturen offenlegen, damit unfaire Unterschiede sichtbar werden.

  • Politische Maßnahmen: Gesetzliche Regelungen wie das Entgelttransparenzgesetz müssen stärker durchgesetzt und verbessert werden.

  • Bewusstseinsbildung: Initiativen wie der Equal Pay Day tragen dazu bei, das Thema in der Gesellschaft zu verankern und zu sensibilisieren.

  • Förderung von Verhandlungstrainings: Gehaltsverhandlungen sind ein wichtiger Hebel, um bestehende Unterschiede zu reduzieren. Spezielle Trainings können helfen, finanzielle Selbstbestimmung zu stärken.

  • Unterstützung von nachhaltigen Menstruationsprodukten: Produkte wie Periodenunterwäsche sind eine langfristige Investition und können helfen, die finanziellen Belastungen durch die Periode zu reduzieren.

Fazit

Finanzielle Gerechtigkeit sollte keine Frage des Geschlechts sein. Die bestehenden Lohnunterschiede sind nicht nur ungerecht, sondern sie haben langfristige Auswirkungen auf die wirtschaftliche Unabhängigkeit vieler Menschen. Um diese Ungleichheit zu überwinden, braucht es transparente Gehälter, stärkere gesetzliche Maßnahmen und ein Umdenken in der Gesellschaft. Besonders wichtig ist es, in Bildung und Aufklärung zu investieren, damit faire Bezahlung selbstverständlich wird.


Autor: Taynie.de

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