Das hast du vielleicht auch schon mal erlebt: Du wirst von immer wiederkehrenden, stechenden Kopfschmerzen geplagt und dann heißt es “Trink doch mal mehr!”, "Ach, das geht bald weg, nimm doch einfach eine Ibu!”. Vielen Personen ist jedoch nicht bewusst, dass es sich dabei nicht einfach um reguläre Kopfschmerzen handeln muss. Das Stichwort hierbei kann vielmehr “Migräne” lauten - und diese ist meist nicht so leicht zu bekämpfen. Sie tritt oft in Zusammenhang mit der Periode auf und viele Menstruierende wissen: Wenn sich die Menstruation anbahnt, ist auch die Migräne nicht weit. Warum menstruelle Migräne auftritt, wie sie sich anfühlt und was du dagegen tun kannst, erfährst du in unserem heutigen Blogbeitrag.
Wie fühlt sich menstruelle Migräne an?
Vielleicht fragst du dich jetzt, wie menstruelle Migräne definiert werden kann und wie sie sich anfühlt. Laut der internationalen Kopfschmerz-Klassifikation handelt es sich um menstruelle Migräne, wenn bei mindestens zwei von drei aufeinander folgenden Zyklen eine Migräneattacke einsetzt. Das kann dann innerhalb von zwei Tagen vor bis drei Tage nach Beginn der Periode erfolgen. Pauschalisiert werden kann diese Definition jedoch nicht, denn jede Person ist anders und so kann auch menstruelle Migräne bei jeder Person anders ausfallen.
Während die einen einen einseitigen, pulsierenden Kopfschmerz wahrnehmen, nehmen andere einen stechenden, beidseitigen Kopfschmerz wahr. Dazu können sich weitere Symptome wie Übelkeit, Erbrechen oder Geräusch- und Lichtempfindlichkeit bemerkbar machen. Bei manchen Menschen wird auch nochmal eine Schippe draufgelegt - nämlich dann, wenn sich vor dem eigentlichen Kopfschmerz auch noch eine Aura anschleicht. Bei der Aura handelt es sich um neurologische Störungen. Das können zum Beispiel Seh- oder Wortfindungsstörungen, Taubheitsgefühle in den Händen und weitere Symptome sein.
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Warum habe ich während der Periode Migräne?
Doch was genau steckt hinter der menstruellen Migräne und warum tritt Migräne oftmals in Zusammenhang mit der Periode auf? Auslöser, sogenannte “Trigger” für Migräne gibt es viele; dazu zählen unter anderem Stress, ein Wetterumschwung oder auch bestimmte Lebensmittel.
Dabei wird die menstruelle Migräne meist durch hormonelle Veränderungen ausgelöst - beispielsweise durch das Absinken der Östrogen- und Progesteronkonzentration, sobald die Menstruation beginnt. Dieser plötzliche Wechsel kann dann eine Migräneattacke hervorrufen, ganz egal, wie hoch oder niedrig der Hormonspiegel ist. Zudem kann zyklusbedingte Migräne auch durch die Freisetzung von Prostaglandinen ausgelöst werden. Prostaglandine sind chemische Verbindungen, die in ihrem Verhalten Hormonen ähneln. Bislang ist nicht erforscht, ob weitere Botenstoffe an der Migräneattacke beteiligt sind. Auch ist weiterhin nicht klar, wie die hormonellen Schwankungen die Attacken im Detail verursachen.
Was tun gegen Migräne während der Periode?
Woran kannst du festmachen, dass du unter zyklusbedingter Migräne leidest? Generell sollte die Diagnose laut ärztlicher Leitlinien erst nach mindestens fünf erlittenen Migräneattacken während oder kurz vor der Periode erfolgen. Sofern du vermutest, unter menstrueller Migräne zu leiden, solltest du zunächst Rücksprache mit deiner Ärztin oder deinem Arzt halten. Nimmst du die Pille ein, so kann eventuell auch diese eine Ursache für Migräneattacken während deiner Menstruation sein. Womöglich ist dann eine Umstellung des Hormonpräparats erforderlich. Zusätzlich kann ein Auslassversuch unternommen werden, um zu schauen, ob ohne die Pilleneinnahme eine Besserung erfolgt. Sofern die Attacken dich im Alltag stark einschränken, könnte auch eine medikamentöse Behandlung in Frage kommen.
Wie wir dir bereits erklärt haben, gibt es eine große Reihe von Auslösern, die Migräne hervorrufen können. Was dir helfen kann, diese herauszufinden, ist ein Migränetagebuch. Dort kannst du zum Beispiel eintragen, was du vor der Migräneattacke gegessen oder getrunken hast, ob du Medikamente eingenommen hast und vieles mehr. Es gibt jedoch auch ein paar Dinge, die du in deinen Alltag integrieren kannst, um der Migräne während deiner Blutung vorzubeugen. Welche das sind, erfährst du jetzt.
Ausreichend Bewegung
Reguläre Kopfschmerzen und auch Migräne können ihren Ursprung in Rücken- oder Nackenverspannungen haben. Damit gelten diese muskulären Verspannungen also auch als ein Migränetrigger. Wir empfehlen dir daher, mehrmals die Woche Sport zu treiben. Das kann beispielsweise Ausdauersport sein, aber auch Yoga-Übungen können dir dabei helfen, wieder mehr Entspannung in deinen Nacken- und Rückenbereich zu bringen. Welche Yoga-Übungen dir während deiner Periode gut tun können, haben wir dir in unserem Blogbeitragdazu zusammengefasst.
Ernährung
Achte im Alltag auf eine ausgewogene Ernährung und esse möglichst regelmäßig. Die Häufigkeit der Migräneanfälle könnte zudem gemindert werden, wenn du Nahrungsmittel zu dir nimmst, welche Vitamin B2 und Magnesium enthalten. Dazu solltest du natürlich auch immer auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Warum du während deiner Menstruation mehr trinken solltest, erfährst du auch in unserem Blogbeitrag dazu.
Stress vermeiden
Wenn du gestresst bist, steigt das Level des Hormons Cortisol an, welches verschiedene Auswirkungen auf deinen Körper haben kann. Unter anderem gilt Stress mit als häufigster Trigger für Migräneattacken. Daher erweist es sich bei immer wiederkehrender Migräne als besonders hilfreich, Stress im Alltag zu reduzieren. Dafür kannst du verschiedene Techniken in deinen Alltag einbauen, die dir dabei helfen, in Stresssituationen einen kühlen Kopf zu bewahren. Wie wäre es also mal mit Meditation oder verschiedenen Atemübungen?
Wie lange dauert menstruelle Migräne?
Eine Frage, die du dir womöglich gestellt hast, lautet, wie lange menstruelle Migräne andauert. Häufig setzt die Migräne am frühen Morgen ein und kann sich schon beim Aufwachen bemerkbar machen. Während eines Migräneanfalls kommt es zu neurologischen und biochemischen Veränderungen im Gehirn. Ein Migräneanfall ohne Behandlung kann in der Regel zwischen 4 und 72 Stunden dauern. Nach spätestens drei Tagen sollte der Körper jedoch in der Lage sein, sich selbst zu regulieren, da die oben genannten Veränderungen im Gehirn nicht stetig beibehalten werden können. Doch auch bei Migräne gilt: Jede Person ist verschieden und die Dauer der Migräneattacken kann stets, auch von Anfall zu Anfall, variieren.
Generell tritt Migräne am häufigsten zwischen dem 20. und 45. Lebensjahr auf und derzeit gilt die Krankheit als unheilbar. Die Attacken können nur durch verschiedene Gewohnheiten, die in den Alltag integriert werden, hinausgezögert werden. Die Intensität und die Häufigkeit der Migräneattacken können außerdem durch hormonelle Veränderungen beeinflusst werden. Beispielsweise können die Migräneanfälle durch die hormonellen Veränderungen während einer Schwangerschaft stark zurückgehen oder sogar komplett verschwinden. Das liegt daran, dass das Auf und Ab der Hormone im Zyklus in dieser Zeit abgestellt ist. Viele Personen können außerdem ab den Wechseljahren aufatmen, denn dann könnte die Migräne seltener oder sogar gar nicht mehr auftreten.